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Gesellschaft CJZ Offenbach e.V.

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„Fritz Bauer –Tod auf Raten“

Filmvorführung und Gespräch mit Regisseurin Ilona Ziok

28. Februar 2013


Jüdische Gemeinde Offenbach - 18.00 Uhr
Kaiserstr. 109, Offenbach


Fritz Bauer wurde am 16. Juli 1903 in Stuttgart geboren. Er stammt aus einer deutsch-jüdischen Familie, studierte Rechtswissenschaft und Volkswirtschaft. 1927 Promotion im Heidelberg. 1933 musste Fritz Bauer sein Amt als Richter niederlegen und wurde im KZ Heuberg inhaftiert. 1936 emigrierte Bauer nach Dänemark. Im Oktober 1943, als die Deportation der dänischen Juden begann, gelang Fritz Bauer mit seiner Familie, wie auch 7.000 anderen Juden, mit dänischer Hilfe die Flucht nach Schweden.

Nach der Befreiung kehrte Fritz Bauer 1945 nach Dänemark zurück und lebte bis 1949 in Kopenhagen. 1949 kehrte er mit Unterstützung Kurt Schumachers nach Deutschland zurück. Ein Jahr später wurde er zum Generalstaatsanwalt am Oberlandesgericht in Braunschweig ernannt.

1956 wurde Fritz Bauer hessischer Generalstaatsanwalt in Frankfurt am Main. Fritz Bauer gab dem israelischen Auslandsgeheimdienst Mossad den entscheidenden Hinweis auf den Aufenthaltsort von Adolf Eichmann. Damit hatte Bauer wesentlichen Anteil am Zustandekommen des 1961 in Jerusalem durchgeführten Eichmann-Prozess.

Als hessischer Generalstaatsanwalt war Bauer verantwortlich für die Anklageerhebung im Auschwitz-Prozess, der 1963 bis 1965 in Frankfurt am Main stattfand. Mit diesem Prozess gewann die Auseinandersetzung mit dem Holocaust in Deutschland erstmals eine öffentliche Dimension. 1965 eröffnete Fritz Bauer die Voruntersuchung für einen weiteren Prozess, der sich gegen die Teilnehmer einer reichsweiten Justizkonferenz von 1941, die juristischen Erfüllungsgehilfen der „Euthanasie"-Morde, richten sollte. Bauer plante damit einen exemplarischen Prozess gegen die in die Verbrechen verstrickte NS-Justiz.

In der Nacht vom 30. Juni auf den 1. Juli 1968 starb Fritz Bauer in seiner Wohnung in Frankfurt am Main. Der noch in der Vorbereitungsphase stehende große Prozess gegen die Schreibtischtäter der „Euthanasie" fand nie statt.

Eine Veranstaltug zur Woche der Brüderlichkeit ( 3. -10. März 2013)

Eintritt ist frei.