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Videokompositionen und Lesung
mit ihrer Nichte Ruth Frenk
04. November 2025
Jüdische Gemeinde - 18.00 Uhr
Kaiserstr. 109, Offenbach
Emma Kann, geboren 1914 in Frankfurt, stammte aus einem liberalen jüdischen Elternhaus ohne enge religiöse Bindungen und bezeichnete sich noch im hohen Alter als eher ökumenisch orientiert. Aufgrund ihrer jüdischen Herkunft wurde ihr 1933 die Aufnahme eines Studiums verweigert, in der Folge wanderte sie nach England aus. 1936 verließ Emma Kann England und zog nach Antwerpen. Als im Mai 1940 die deutsche Armee Belgien besetzte, konnte sie noch über Brüssel nach Frankreich fliehen. Nach dem Kriegsende 1945 lebte sie bis 1981 in New York. Hier schrieb sie zahlreiche Essays und Gedichte, zunächst weiterhin auf Deutsch, ab 1950 auf Englisch. Emma Kann, kehrte 1981 endgültig nach Deutschland zurück - nach Konstanz zu ihrer Nichte Ruth Frenk. Dort begann sie wieder an auf Deutsch zu schreiben und publizierte vier Lyrikbände im Hartung-Gorre Verlag, Dettingen, heute erhältlich in einem Band mit dem Titel „Heimatlos“. Sie starb 2009 in Konstanz. 2022 erschien, aus ihrem Nachlass herausgegeben von Carola Hilmes „Autobiographische Mosaik - Betrachtungen und Erlebnisse“, im Hentrich und Hentrich Verlag, Leipzig. Seit 2025 trägt eine Grundschule in Frankfurt ihr zu Ehren den Namen „Emma-Kann-Schule“.
Ruth Frenk ist im Jahr 1946 in den Niederlanden geboren als Kind von Überlebenden des KZ Bergen-Belsen. Nach einem Studium an den Universitäten Amsterdam und Genf schloss sie in New York ihr Gesangstudium an der Manhattan School of Music erfolgreich ab. Seit 1974 lebt sie in Konstanz. Sie spezialisierte sich auf Lieder des jüdischen Volkes und die Vokalmusik aus Theresienstadt. Seit 1992 ist Ruth Frenk die Vorsitzende der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Bodensee-Region sowie Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Konstanz e.V. Im Jahr 2022 publizierte sie ihre Memoiren „Bei uns war alles ganz normal“. Im Dezember 2023 erhielt sie für ihr ehrenamtliches Engagement in Kultur und Politik das Bundesverdienstkreuz.